NLS Initiative Wien

“Nowhere in the world can one do a degree to become a psychoanalyst. And this is not by chance or through oversight, but for reasons regarding the essence of what psychoanalysis is.” (Jacques-Alain Miller, Guitrancourt Prologue, 15 August 1988.)

Die NLS Initiative Wien geht zurück auf eine Erfindung von Lilia Mahjoub - die von 2017-2018 Präsidentin der New Lacanian School/Nouvelle École Lacanienne (NLS) [1] war - verstreute Gruppen, die den Diskurs der Schule der NLS entdeckt und sich daran orientiert haben, einen Platz innerhalb der NLS zu geben: den Platz einer Initiative der NLS. So gibt es diese nun in Albanien, Amsterdam, Berlin, Russland, Toronto, Ukraine und in Wien.

Zur Geschichte der Wiener Gruppe, die sich erstmals 2009 formiert hatte, siehe Gründungserklärungen.

Eine Initiative ist ähnlich einem Espace Jeune [2], in dem Leute, die sich neu im psychoanalytischen Diskurs befinden, über die Anbindung an die Schule etwas Neues in die NLS bringen, wenn sie sich in den Diskurs einbringen. Diese Plätze sind eine Wette auf das Unbewusste. Eine Suche nach dem Symptom, nach dem Witz der sozialen Erscheinung. Der Platz der Initiative und des Espace Jeune sind Angebote, die Nachfrage schaffen.

Die Instrumente einer Lacan’schen Schule, in der die Arbeit des Unbewussten, also dessen Bildungen zur Erscheinung kommen, sind neben der eigene Analyse, die drei Pfeiler der Schule: die Supervision, die Passe [3], und das Cartel [4]. Die Arbeit der Schule geht durch die Arbeit im Cartel, sagt JAM in seinem Text „A Cartel in the World“. Eine Arbeit, die sich entzündet am Diskurs der Psychoanalyse, und nicht über Seminare und Kongresse, sie dreht sich um etwas und nicht um jemanden. Somit wird das Cartel zum Basisorgan einer Arbeit der Schule.

Die NLS Initiative Wien fußt auf drei Feldern: der Cartellarbeit, dem Espace Jeune und dem Seminar der NLS in der Initiative, das eine lokale Vorbereitung der Gruppe auf den jährlichen Kongress der NLS darstellt. Diese Dreiteilung geht auf einen Vorschlag der Präsidentschaft von Daniel Roy (2023-2024) zurück.

Im Zuge des Erwirken seiner Präsidentschaft hat sich auch die Permutation als ein zentrales Instrument der Schule erstmals in der NLS Initiative Wien bewährt. Seit dem gibt es alle zwei Jahre eine personelle Erneuerung aller Funktionen, die das Büro, dessen Leitung und die damit zusammenhängenden Aufgaben betreffen. Dieser Automatismus der Permutation ermöglicht, dass regelmäßig ein neues Verhältnis zum Ideal der analytischen Sache zum Vorschein kommen kann.


[1] Die NLS wurde 2003 von Jacques-Alain Miller gegründet. Sie ist eine von sieben Schulen, die im Rahmen der World Association of Psychoanalysis (WAP) arbeitet. Die NLS ist Mitglied der EuroFederation of Psychoanalysis (EFP), die die vier europäischen Schulen der Psychoanalyse vereint, die sich an den Lehren Freuds und Lacans orientieren.

[2] Der Espace Jeune ist erstes Ergebnis aus der „New Youth Policy“, aus dem Bericht der Präsidentin des WAP Christiane Alberti an das WAP Council im März 2023.

[3] Die Passe ist das singuläre Zeugnis über das Ende der eigene Analyse aus dem eine spezifische Verantwortung hervorgeht in Bezug auf die Vermittlung dieser Erfahrung in der Schule, die sich ausdrückt über den Namen „Analyst of the School“.

[4] Ein Cartel ist eine Arbeitsgruppe nach einer bestimmten Struktur und steht in engem Zusammenhang mit dem, was Lacan in seiner Lehre formuliert. Die Arbeitsweise besteht darin, in einer Übertragung auf die Schule Teile des Wissens über die Psychoanalyse zu produzieren. Sie steht allen offen, die sich mit der lacanianischen Psychoanalyse beschäftigen möchten.